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Ostbahn-Kurti-Willi-grandios!

Foto vom Kurt Ostbahn Konzert aus der Zuschauerperspektive

"Jesus und seine Hawara" waren offenbar auch da. Foto: Eileen Heerdegen

Da die Wiener Hälfte unseres Pixel Melange-Duos den Ostbahn-Kurti schon 1986 in Haugsdorf gesehen hat - oder 87 oder so und frei nach Falco, wer sich an die 80er erinnert, hat sie nicht erlebt - und die Hamburger Hälfte den Willi sogar noch früher kannte, liegt es natürlich nahe, dass der August-Betriebsausflug der Kreativen aus der Schönlaterngasse stets auf die Kaiserwiese geht, zumindest, wenn dort Dr. Kurt Ostbahn aufspielt.

Während der Willi als Schmetterling seine politischen Überzeugungen und seine Kunst noch sehr seriös vorgetragen hatte, hatte sich der Kurtl in Haugsdorf seinem Proleten Alter Ego zumindest auf der Bühne mit Doppler in der Hand schon recht angenähert.

Heutzutage gibt der Willi gern den Opa und auch der Kurti ist ruhiger geworden. Zum Glück aber nicht zu ruhig und schon gar nicht müde. Das heutige Konzert auf der Kaiserwiese vor Riesenrad und später Vollmond war grandios. Die MusikerInnen sind eh alle wunderbarst, aber endlich einmal war sogar die Akustik wirklich untadelig. Nix mit ein Ohr zuhalten, damit man was verstehen kann, oder solche Zumutungen.

Zumutungen hingegen kommen leider immer wieder aus dem Publikum. Muss man sich ein ganzes Konzert über permanent zwischen den vorderen Reihen und den hinteren Bierausschankzelten, beladen wie eine Oktoberfest-Serviererin, hin- und herquetschen, um dann kurz vor Schluss blunzenfett, wie der Wiener sagt, vor den Toilettenwagen zu enden? Und, klar, man trifft dort Freunde, aber muss man sich wirklich während des gesamten Konzert mit dem Rücken zur Bühne stellen und ununterbrochen quatschen, natürlich so laut, dass man die Musik übertönt? Alle halbe Stunde dann mal umdrehen und so laut "Kurti" grölen, dass die Umstehenden einen Hörsturz erleiden, macht noch keinen echten Fan!

Bei den wenigen Besuchern in Haugsdorf seinerzeit hat der Kurti das noch mitbekommen und hat sich (unter allerlei wüsten Drohungen) geweigert, weiter zu spielen, wenn nicht a Ruh ist. Aber zum Glück hat er diesmal durchgespielt und zwar ganze drei Stunden lang! Bei bester Stimme und ebensolcher Laune und einer begeisternden Spielfreude von der ersten Minute an! Nur mein Lieblingslied, "Stadt aus Stan" hat gefehlt, aber sonst war's mehr als Schee, Schee, Schee!